Carespektive Infothek
Die Träger der Sozialversicherung
beschränken sich auf den Geldmarkt
Die Sozialversicherung hat für die
Kapitalanlage der Einnahmen wenig Zeit.
Durch das Umlageverfahren wird das Geld
meist kurzfristig wieder ausgegeben.
Dennoch gibt es neue Trends der
Liquiditätsverwaltung, zumal die
öffentlichen Haushalte fieberhaft nach
Auswegen suchen, die riesigen
Pensionslasten abzubauen.
Deutsche Unternehmen haben derzeit satte
215 Milliarden Euro an Verpflichtungen
gegenüber ihren künftigen Pensionären in
den Bilanzen stehen. Damit sind sie jedoch
Waisenknaben gegenüber der öffentlichen
Hand: Dort drücken viel größere
Pensionslasten, die sich in der
Vergangenheit jedoch gut in den
Haushaltsplänen verstecken ließen. Nach
dem jüngsten Versorgungsbericht der
Bundesregierung wird die Zahl der
Pensionsbezieher von 929.000 im Jahr 2005
bis auf 1,6 Millionen 2050 wachsen.
Primär verantwortlich für diesen rasanten
Anstieg zeichnen nach Beobachtung des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)
die personalstarken Bundesländer, die
unter anderem Lehrer und Polizeibeamte auf
ihren Gehaltslisten haben. Allein 40
Prozent der Pädagogen werden zwischen 2005
und 2015 in Ruhestand gegangen sein.
Dementsprechend verdoppelt sich bei den
Ländern die Zahl der Versorgungsempfänger.
Momentan stellen die Landespensionäre
genau zwei Drittel aller
Versorgungsempfänger dar. Im Jahr 2020
machen sie aber schon über 75 Prozent
aller Pensionäre aus. Vor diesem
Hintergrund überrascht es nicht, dass
die Bundesländer schon heute die
höchsten Versorgungslasten in ihren
Haushalten schultern müssen. Diese
prekäre Situation wird sich noch
verstärken: Es wird geschätzt, dass sich
die Versorgungslasten bis 2050 gegenüber
2005 in etwa versechsfachen werden.
Quelle: portfolio institutionell, März
2008