Carespektive Infothek
Inflation: Oft
vergessener "Renditekiller"
Arbeitgeber + Sparer
sollten auf inflationsbereinigter
Berechnung bestehen Verbraucher sollten
vor Abschluss eines
Altersvorsorge-Vertrages auf eine
inflationsbereinigte Berechnung
bestehen. Denn Rechenbeispiele, die
lediglich die Renditechancen beziffern
und den Kaufkraftverlust außen vor
lassen, sind illusorisch und bilden eine
irreführende Basis für die Planung der
eigenen Vorsorge. Ebenso wichtig ist es,
den Kaufkraftverlust der Rente von
Anfang an mit zu berücksichtigen.
Nach Erkenntnissen von
Verbraucherschützern und
Altersvorsorge-Experten blenden viele
Sparer den „Renditekiller“ Inflation
aus. Tatsächlich sind die Einbußen
empfindlich – insbesondere dann, wenn es
bis zur Rente noch länger dauert: Die
Kaufkraft von 100 Euro entspricht bei
einer angenommenen jährlichen
Inflationsrate von zwei Prozent in 10
Jahren noch 82 Euro, in 20 Jahren 67
Euro und in 30 Jahren sogar nur 55 Euro.
Angesichts dieses Kaufkraftverlusts sind
Prognosen über die Wertentwicklung eines
Altersvorsorge-Produkts mit Vorsicht zu
genießen. Wer monatlich 100 Euro in
einen Sparplan investiert, der vier
Prozent Rendite abwirft, kann zwar nach
30 Jahren mit einem nominalen Endkapital
von rund 70.000 Euro rechnen. Gemessen
an der heutigen Kaufkraft beträgt der
reale Wert dieser Summe jedoch nur rund
38.000 Euro. Der in Aussicht gestellte
Gewinn fällt also inflationsbedingt
erheblich schmaler aus.
Die Experten von „Altersvorsorge macht
Schule“ empfehlen, von Anfang an den
Kaufkraftverlust mit einzuplanen und ein
entsprechend höheres Sparziel
anzupeilen. Dies ist günstiger, als auf
Altersvorsorge-Produkte mit
Dynamisierung zu setzen, bei denen die
Sparraten kontinuierlich nach oben
angepasst werden. Zudem sollte die
Altersvorsorgeplanung regelmäßig
überprüft werden. Hilfe dafür gibt es in
den Kursen von „Altersvorsorge macht
Schule“, die jetzt bundesweit in den
Volkshochschulen stattfinden.
Damit müssen Sie
rechnen
Die Inflation mindert
die Kaufkraft künftiger Einkommen und
Erträge. 100 Euro sind zwar auch in 30
Jahren noch 100 Euro, doch man bekommt
nicht mehr so viel dafür – ganz einfach,
weil die Preise steigen und das Leben
teurer wird. Wie viel Ihre Rente bei
einer angenommenen jährlichen Inflation
von zwei Prozent später tatsächlich wert
sein wird, zeigt die folgende Tabelle:
Was die Rente wert
sein wird
Nominale Höhe der
Rentenzahlung |
Kaufkraft in 20 Jahren |
Kaufkraft in 25 Jahren |
Kaufkraft in 30 Jahren |
1.000 |
673 |
610 |
552 |
1.500 |
1.009 |
914 |
828 |
2.000 |
1.346 |
1.219 |
1.104 |
2.500 |
1.682 |
1.524 |
1.380 |
3.000 |
2.019 |
1.829 |
1.656 |
Auch bei der Planung
der betrieblichen + zusätzlichen
Altersvorsorge gilt es, den
„Renditekiller“ Inflation genau im Auge
zu behalten. Denn wer sich lediglich auf
die nominale Wertentwicklung verlässt,
wiegt sich in falscher Sicherheit. Die
folgende Tabelle zeigt, wie sich ein
Sparplan mit einer Monatsrate von 100
Euro bei einer Rendite von vier Prozent
entwickelt (nominales Endkapital) – und
wie viel diese Summe gemessen an der
heutigen Kaufkraft tatsächlich wert sein
wird (reales Endkapital). Dabei wird
eine jährliche Inflationsrate von zwei
Prozent angenommen.
Wie die Inflation das
Vermögen schmälert
|
20 Jahre Laufzeit
|
25 Jahre Laufzeit
|
30 Jahre Laufzeit
|
Nominales
Endkapital |
36.677 |
51.413 |
69.405 |
Reales Endkapital
|
|
|
|
(gemessen an der |
24.683 |
31.337 |
38.316 |
heutigen Kaufkraft) |
|
|
|
Nominale und reale
Entwicklung eines Sparplans mit 4 %
Zinsen pro Jahr bei einer angenommenen
Inflationsrate von 2 % jährlich (in
Euro)
Manche Sparplanrechner
kommen auf ein deutlich höheres reales
Endkapital, bei 30jähriger Laufzeit ca.
49.000 €. Dieser Unterschied erklärt
sich folgendermaßen: Beim niedrigeren
realen Endkapital werden jeweils
monatlich nominal 100 € eingezahlt, das
bedeutet jedoch langfristig eine
deutlich niedrigere reale Einzahlung. Zu
Beginn des zehnten Jahres der
Einzahlungen haben diese 100 € nur noch
eine Kaufkraft wie heute ca. 82 €.
Anders bei dem höheren Endkapital - hier
werden jeden Monat real 100 €
eingezahlt, das erfordert jedoch zu
Beginn des zehnten Jahres der
Einzahlungen eine nominale Einzahlung
von etwa 122 €. Die unterschiedlichen
Ergebnisse der verschiedenen Rechner
erklären sich also durch unterschiedlich
hohe Beitragszahlungen.